New Music 2024: Die Hotlist Berq: Der Gipfelstürmer des Pop
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10. Januar 2024, 05:00 Uhr
Auf der New-Music-Hotlist 2024 vertreten: Berq. Der Hamburger löffelt eimerweise Weisheiten auf seiner erstaunlich weit fortgeschrittenen Suche nach der Essenz von Musik.
Ein Song von Berq ist nicht einfach nur ein Song. Die Lieder des 2004 geborenen Hamburgers Felix Dautzenberg lassen die Welt kurz stillstehen. Vor allem, wenn man unvorbereitet und zum ersten Mal vor der Tiefe des plötzlichen Abgrunds steht, den Berqs Musik in die Tektonik der deutschen Popszene hineinkratert. So geschehen im vergangenen Oktober, als Berq mit einer atemberaubenden Performance seines Liedes "Rote Flaggen" den sicher gehaltvollen vorherigen Wortanteil in Böhmermanns "ZDF Magazin Royale" verblassen ließ.
So viel Wucht, so viel unverdautes Gefühl hat schon lange kein deutscher Act mehr mit Musik transportiert. "Unnötig komplizierte Popmusik" – so die sympathisch-süffisante musikalische Selbstbeschreibung des charismatischen Neu-Berliners.
Ich möchte nicht einfach nur so ein Typ sein, der Liebessongs schreibt. Ich hab jetzt ein bisschen mehr die Augen aufgemacht um mich herum. Und das ist schon eine andere Art, zu schreiben.
Herbert Grönemeyer ist Fan von Berq
Niemand Geringeres als Herbert Grönemeyer outet sich mit den Worten "eigen, frisch, mutig, dreist" als Berq-Fan der ersten Stunde. Dabei geht bei ihm alles rasant schnell. Gerade noch hadert Felix 2022 im Kellerstudio der elterlichen Wohnung mit der musikalischen Verarbeitung der Post-Abi-Leere, da regnet es schon diverse Angebote mehrerer interessierter Plattenfirmen, und er findet sich als Support für deutsche Vorzeige-Acts wie Schmyt, Ennio oder Paula Hartmann auf den großen Bühnen wieder.
Ganz viel Gefühl in der Stimme
Seine Pläne für die Popakademie in Mannheim, wo er seine musikalischen Fähigkeiten noch ein wenig verfeinern wollte, sind längst hinfällig. Stattdessen zieht Berq von Hamburg nach Berlin-Kreuzberg. Im Mai 2023 released er seine Debüt-EP "Rote Flaggen". In den Liedern über vergiftete Liebe bestätigt Berq sein Talent für die große, pathosfreie Theatralik. Allein wie er kraft seiner Stimme die verschiedenen Ebenen des Liebesleids durchmisst, ist große – nein – ganz große Kunst. Und bereits ein halbes Jahr später hat er in weiteren Tracks wie "Tourette" seine Erzählweise vertieft und weiterentwickelt.
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Dieses Thema im Programm: MDR SPUTNIK | 10. Januar 2024 | 07:10 Uhr